Kaplan Bonetti Sozialwerke blicken auf ein Jahr der Herausforderungen zurück

Soziale Betreuung verbessert, über ein Drittel schafft Sprung in selbstständiges Leben.

Dornbirn, 23. Mai 2016 – 2015 war ein arbeitsintensives Geschäftsjahr für die Kaplan Bonetti Sozialwerke, was nicht nur der erfolgreichen ISO-Zertifizierung geschuldet ist: Mit knapp 9500 Stunden leisteten die Sozialarbeiter so viele Beratungs- und Betreuungsstunden wie noch nie. 125 Personen, mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr, nutzten die Notschlafstellen der Wohnprojekte. Gegen Jahresende starteten die Arbeitsprojekte eine betriebliche Gesundheitsförderung

„Nach Jahren des Bauens, der räumlichen Provisorien und Umzüge konnten wir uns 2015 ganz auf die Neustrukturierung unserer Einrichtung konzentrieren“, fasst der Geschäftsführer der Kaplan Bonetti Sozialwerke, Peter Mayerhofer, zusammen. Die arbeitsreiche Einführung des Qualitätsmanagementsystems nach ISO9001 habe sich gelohnt. „Zweifelsohne ist die ISO-Zertifizierung ein Meilenstein in der Weiterentwicklung unseres sozialen Unternehmens.“

Neu organisiert sind seit Anfang 2015 die Beratung und Betreuung im ambulanten und stationären Wohnbereich sowie in den Arbeitsprojekten. Diese Leistungen wurden räumlich und organisatorisch gebündelt. Die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter können Hilfesuchende nun kontinuierlich in der ambulanten, der stationären Wohnungslosenhilfe und in den Arbeitsprojekten unterstützen. „Das heißt, auch wenn eine Person von einer Einrichtung in die andere wechselt, erhält sie Unterstützung von ein und derselben Bezugsperson“, freut sich der Leiter der Kaplan Bonetti Beratungsstelle, Michael Hämmerle, und bekräftigt: „Für Menschen, deren Leben oft von Beziehungsabbrüchen gekennzeichnet ist, ist dies besonders wichtig.“

Im Vergleich zum Vorjahr konnten die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter mehr als doppelt so viele Menschen in eine eigene Wohnung vermitteln.

Endlich eine eigene Wohnung

Positiv wirkte sich die Neuorganisation der Sozialarbeit auch auf die Wohnprojekte aus: In eine eigene Wohnung vermittelt werden konnten 35 Prozent der ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohner. Das sind mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Insgesamt leisteten die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter 9.462,5 Beratungs- und Betreuungsstunden – ein neuer Höchststand. Diese kamen Menschen aus 1071 Haushalten aus dem Bezirk Dornbirn zugute.

In den Wohnprojekten wohnten im vergangenen Jahr insgesamt 203 Personen. Durchschnittlich waren wie in den Vorjahren rund hundert Frauen und Männer untergebracht. Deutlich stärker genutzt wurden die Notschlafstellen. 125 Schutzsuchende nahmen das Angebot für insgesamt 367 Nächte in Anspruch. Im Jahr zuvor waren es 57 Menschen.

 

Faktor Gesundheit

Die Kaplan Bonetti Arbeitsprojekte beschäftigten insgesamt 288 Personen in den verschiedenen Werkstätten. „Trotz wirtschaftlichem Druck, geforderter Effizienzsteigerungen und Kürzungen von Förderungen ist es uns gelungen, das Jahr positiv abzuschließen“, betont Leiter Helmut Johler. Die wesentlichen Faktoren seien die treuen Wirtschaftspartner sowie Fördergeber und vor allem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

„Unsere Klienten sind meist wenig belastbar. Sie müssen wir behutsam an ihre persönlichen Leistungsgrenzen heranführen, um sie in den ersten Arbeitsmarkt vermitteln zu können“, erklärt Johler. Die gesundheitliche Situation der Menschen spielt dabei eine große Rolle. Deshalb haben die Arbeitsprojekte in Zusammenarbeit mit dem Betriebsarzt und einer Physiotherapeutin eine Initiative zur betrieblichen Gesundheitsförderung gestartet.

Fact-Box: Kaplan Bonetti – Zahlen 2015

Kaplan Bonetti Wohnprojekte

  • Bewohner 2015: 203, davon 166 Männer (82%) und 37 Frauen (18%)
  • Notübernachtungen: 125 für insgesamt 367 Nächte
  • Bewohnerstand per 31.12. 2015: 95 Personen
  • Staatsangehörigkeit: Österreich 116 (57%), EU-Ausland 41 (20%), Drittstaaten 46 (23%)

Kaplan Bonetti Arbeitsprojekte

  • Eintritte 288 Personen, davon 200 Männer (69%) und 88 Frauen (31%)

Kaplan Bonetti Beratungsstelle

  • Geleistete Beratungs- und Betreuungsstunden: 9462,5, davon 408,5 im Rahmen der Arbeitsprojekte
  • Ratsuchende: 1853 Personen bzw. 1071 Haushalte
  • Staatsangehörigkeit: Österreich 52,9%; EU-Ausland 15%; Drittstaaten 32,1%

Spendeneinnahmen 2015

  • Rund 42.300 Euro (2014: 71.000 Euro)

 

Jahresbericht 2015

Spendengütesiegel 2015