Soziale Unternehmen helfen Menschen und sparen dem Staat viel Geld

Oft wird diskutiert, warum es denn überhaupt Soziale Unternehmen wie Kaplan Bonetti gGmbH und vier weitere im Land (Integra, Aqua Mühle, Dornbirner Jugendwerkstätten und carla/Caritas) geben muss.

arbeit plus ist der Dachverband von 200 Sozialen Unternehmen in Österreich.  Deren Geschäftsführerin Sabine Rehbichler hat die Antwort auf diese Frage eindrücklich zusammengefasst:

Soziale Unternehmen als Wirtschaftsfaktor

„200 Unternehmen, 500 Standorte, 34.000 Arbeitsplätze – Soziale Unternehmen sind ein relevanter Faktor in der österreichischen Wirtschaft. Sie qualifizieren Arbeitskräfte, stabilisieren den Arbeitsmarkt, schließen Lücken, die der freie Markt nicht decken kann und sichern Kaufkraft in den Regionen. Jährlich begleiten sie über 200.000 Menschen beim Wiedereinstieg in die Erwerbsarbeit und erwirtschaften zusätzlich rund 500 Millionen Euro.“

Auch zum Arbeitskräftemangel hat sie einiges zu sagen: „Österreich hat potenzielle Arbeitskräfte– wir müssen sie nur strategisch in den ersten Arbeitsmarkt bringen. Fast 30 % aller Arbeitslosen in Österreich sind langzeitbeschäftigungslos. Für viele von ihnen ist der direkte Zugang zum Arbeitsmarkt erschwert. Genau hier setzen Soziale Unternehmen an. Sie qualifizieren gezielt für Branchen mit akutem Arbeitskräftemangel und unterstützen Menschen auf ihrem Weg in eine nachhaltige Beschäftigung. 

So konnten 36 % der Langzeitbeschäftigungslosen im Jahr 2022 erfolgreich in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden. Lange Arbeitslosigkeit erschwert den Wiedereinstieg – je früher jemand daher eine Chance bekommt, desto leichter fällt dieser.“ 

Mit positiven Folgen, so Rehbichler: „Wer eine Beschäftigung findet, stärkt nicht nur sich selbst und sichert sein eigenes Einkommen, sondern trägt auch zur finanziellen Entlastung des Sozialsystems bei.“

Finanzielle Entlastung?

In den vergangenen Jahren wurden unterschiedliche Studien durchgeführt, um den ROI (Return on Investment) von Investitionen in Sozialökonomische Betriebe zu ermitteln. Diese zeigen, dass der Staat durch Einsparungen bei Arbeitslosengeld und Mindestsicherung, durch Einnahmen von Steuer- und Sozialversicherungsbeiträgen sowie durch eine höhere Kaufkraft der Klient:innen zwischen 1,30 € und 3,50 € pro investiertem Euro zurückbekommt. 

Die genaue Zahl hängt von der Zielgruppe (z. B. Langzeitarbeitslose, Menschen mit Behinderungen, etc.) und dem konkreten Projekt ab. AMS und Rechnungshof schätzen die Einsparungen dabei konservativer ein als arbeit plus, wobei alle Studien zum Schluss kommen, dass der Staat durch Investitionen in Soziale Unternehmen viel Geld sparen kann, die regionale Wirtschaft stärkt und zur sozialen Stabilität beiträgt.

(Quelle: arbeit plus Österreich)